Die Zelter-Plakette für 100 Jahre Chormusik
Nördlingen. 16 Chören und 10 Musikvereinen aus ganz Bayern überreichte Markus Blume, Bayerischer Staatsminister für Wissenschaft und Kunst anlässlich ihres 100-jährigen Bestehens, in Nördlingen am vergangenen Samstag die Zelter- und die Pro-Musica Plakette.
Darunter waren drei Chöre aus dem Maintal-Sängerbund:
- Der Kirchenchor Maria Geburt aus Aschaffenburg-Schweinheim, - der Gesangverein Sängerlust Hausen 1924 e.V. - Happy-Hour Liederquell Umpfenbach.
Mehr als 130 Gäste nahmen am eineinhalbstündigen Festakt des Bayerischen Musikrats und des Chorverbands Bayerisch-Schwaben in Nördlingen teil. Die Bandbreite hoher musikalischer Qualität spiegelte sich auch in den Musikbeiträgen des Saxofon-Quartetts der Musikfachschule für Musik Krumbach als auch in den Darbietungen des Chores LiLac, einem jungen, frischen und peppigen Frauenchor.
Humorvoll belegte Staatsminister Blume mit Erkenntnissen aus ChatGPT die Wahrscheinlichkeit, dass ein weiterer Meteoriten-Einschlag die Gegend um Nördlingen noch einmal treffen könnte und verwies dabei auf die größere Wahrscheinlichkeit eines großen Lotto-Gewinns.
Dass die Nachfrage zu „Laienmusik“ ebenfalls über ChatGPT zu kuriosen Ergebnissen führt, darf nun selbst ausprobiert werden. Es war jedenfalls erkennbar, dass die Musikszene nach den schrecklichen Jahren des 1. Weltkriegs ein neues Werte-Bewusstsein entwickelt hat: Sie verbindet Generationen, stiftet Gemeinschaft und ist Lebensfreude pur. Die Anzahl der geehrten Chöre
und Musikkapellen bilde daher mehr als 2000-Jahre gelebte Musikgeschichte ab, so der Minister.
Dr. Helmut Kaltenhauser, Präsident des Bayerischen Musikrates: „Mehr als vier Generationen haben sich ehrenamtlich engagiert, um den Menschen bei Freud und Leid musikalisch beizustehen. Die Auszeichnung des Bundespräsidenten würdigt dieses langjährige Engagement in herausragender Weise. Auch ich gratuliere den geehrten Chören und Orchestern ganz herzlich.“
Dr. Paul Wengert, Präsident des Chorverbands Bayerisch-Schwaben, wünschte sich in seinen Dankesworten, dass Vokal- und Instrumentalmusik auch in Zukunft das Kulturleben in den Gemeinden nachhaltig beeinflussen. Mit den neuen Rahmenrichtlinien, die nun für die Vergabe der Zelterplakette gelten, spiegele die Auszeichnung eine neue Wertigkeit eines langjährigen Engagements in der Kulturarbeit.
Dass sich der Maintal-Sängerbund besonders gerne zu den Gratulanten zählt, darf als gesichert angenommen werden.
Die Plaketten „Zelter“ und „Pro Musica“ verleiht der Bundespräsident an Laienmusikensembles, die sich in ihrer mindestens 100-jährigen Geschichte intensiv und erfolgreich der Chor- bzw. Instrumentalmusik widmen. Die Zelter-Plakette wurde 1956 von Bundespräsident Theodor Heuss als staatliche Auszeichnung für Chorvereinigungen, die sich in langjährigem Wirken um die Chormusik verdient gemacht haben, gestiftet und ist nach dem deutschen Musiker, Komponisten, Dirigenten und Pionier der Laienchor-Bewegung Carl Friedrich Zelter benannt. Die Pro Musica-Plakette wurde 1968 von Bundespräsident Heinrich Lübke eingeführt und ist eine Auszeichnung der Bundesrepublik Deutschland für instrumentales Musizieren, die aus Anlass des 100-jährigen Bestehens einer Musikvereinigung verliehen wird.